(c) Sinje Hasheider
Die Werwölfin hat animalische Kraft. Sie frisst, sie greift an, sie rebelliert.
Sie verführt, sie jagt. Sie ist Anti-Heldin und Phantasma. Genau so wie Hexen gehörten Werwölf*innen im Mittelalter zu den Figuren, die herbeifantasiert wurden, um alleinstehende Frauen, Häretiker*innen, Streuner*innen oder Menschen mit non-konformen Verhalten und abweichender Sexualität als gefährlich zu stigmatisieren und zu bestrafen. Seitdem ist der Werwolf ein Archetyp, mit dem in der Kulturgeschichte die Grenze zwischen »zivilisiertem« und »wildem«, dem Menschlichen und Tierischen, der Norm und dem Anderen markiert wird.
Die Werwölfin hat animalische Kraft. Sie frisst, sie greift an, sie rebelliert. Sie verführt, sie jagt. Sie ist Anti-Heldin und Phantasma. Genau so wie Hexen gehörten Werwölf*innen im Mittelalter zu den Figuren, die herbeifantasiert wurden, um alleinstehende Frauen, Häretiker*innen, Streuner*innen oder Menschen mit non-konformen Verhalten und abweichender Sexualität als gefährlich zu stigmatisieren und zu bestrafen. Seitdem ist der Werwolf ein Archetyp, mit dem in der Kulturgeschichte die Grenze zwischen »zivilisiertem« und »wildem«, dem Menschlichen und Tierischen, der Norm und dem Anderen markiert wird.
In BLUE MOON wird der meist männlich konnotierte Werwolf angeeignet und in Zustände weiblicher Monstrosität überführt. In einem Setting zwischen Folterkammer und Schlachthaus geht die »Gang« der 5 Performer*innen durch verschiedene Stadien: sie werden exzessiv sexuell und bestialisch, sie erzählen scheinbar unschuldige Märchen oder werden zu Richter*innen über die Menschheit. Mal performen sie einen Cat Walk, mal hooliganistische Energie, mal morphen sie in einen subjektlosen Organismus – dabei entweichen sie jeder Eindeutigkeit und changieren ambivalent zwischen post-humanem Menschen-Tier und Weiblichkeitsklischees, zwischen Opfer und Täter*innen.
Die Bühne wird zu einem unheimlichen Biotop, in dem Filmzitate aus Horror- und Science-Fiction-Filmen, Repräsentationen von Weiblichkeit und feministisch-orgiastische Körper allgegenwärtig sind.
TERMINE
17 october 2018 / kampnagel hamburg / 20:30 / k1
23 november 2018 / tanzfaktur köln / 20:00
22 + 23 march 2019 / ballhaus ost berlin
10 april 2019 / hauptsache frei festival / kampnagel hamburg
In deutscher und englischer Sprache.
TEAM
Performance: Rachell Bo Clark, Anca Huma, Sarah Lasaki, Lisa Rykena, Ursina Tossi
Choreografie: Ursina Tossi
Dramaturgie: Margarita Tsomou
Bühne: Hanna Lenz
Kostüme: Nina Divitschek
Sound: Johannes Miethke
Licht: Ricarda Köneke
Künstlerische Produktion & Presse: Stückliesel (Jessica Buchholz, Pamela Goroncy)
Künstlerische Assistenz: Lisa Ehlert, Anna Semenova Ganz
Video: Helena Ratka
Eine Produktion von Ursina Tossi in Koproduktion mit Kampnagel Hamburg und Tanzfaktur Köln. Gefördert durch Behörde für Kultur und Medien Hamburg, Hamburgische Kulturstiftung, Kunststiftung NRW, Stadt Köln und Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW.