Seit 2014 widmet sich die Choreographin JENNY BEYER in ihrer Serie der OFFENEN STUDIOS der Partizipation von Zuschauer*innen am künstlerischen Arbeitsprozess. Vermittelnde Arbeit denkt sie als ein die künstlerische Forschung nährendes Format, das zur geteilten Tanzpraxis wird. Mit einer auf drei Jahre angelegten Strukturförderung durch die Behörde für Kultur und Medien Hamburg setzt die Choreografin und ihr Team nun ihre Forschung zum Thema Zusammenarbeit mit Publikum in Form einer Neuausrichtung und Weiterentwicklung unter dem Titel DAS OFFENE STUDIO fort.
Während der KOLLABORATORIEN treffen sich Jenny Beyer & Team regelmäßig mit international arbeitenden Choreograf*innen zu mehrtägigen Arbeitstreffen. Sie teilen eine spezifische Motivation an der Begegnung mit dem Publikum. Gewidmet sind die einzelnen Ausgaben dem Potential der darstellenden Künste und des Tanzes, Menschen zusammenzubringen und geteilte Zeit zu schaffen. Was geschieht in diesem Raum, dieser „Grenzzone”, in der Begegnungen zwischen zwei Seiten? Was generiert Begegnung: Welche Werte entstehen durch sie, welche Fähigkeiten, Gedanken, Träume, Projektionen und Wahrnehmungen? Und: Wie kann Tanz zur Vorbereitung auf eine ungewisse und gefährdete Zukunft beitragen? Am Ende jedes Treffens öffnen die Choreograph*innen, Musiker*innen, Filmemacherin*innen und Dramaturg*innen ihren Prozess für Publikum.
Die OFFENEN STUDIOS sind seit Jahren essentieller Bestandteil von Jenny Beyers Arbeit zum Thema Zusammenarbeit mit Publikum in Kooperation mit Kampnagel und K3 | Tanzplan Hamburg. Das Format soll nun weiterentwickelt und auch an andere Orte in der Stadt (u.a. GALERIE IM MARSTALL AHRENSBURG) getragen werden. In den OFFENEN STUDIOS wird eine regelmäßige, gleichberechtigte und offene Begegnungs- und Bewegungspraxis zwischen Künstler*innen und Publikum hergestellt. Die Künstler*innen suchen das Gespräch, testen choreographische Situationen und teilen Bewegung, um gemeinsam Möglichkeiten der forschenden Zusammenarbeit mit Zuschauer*innen zu erproben und zu hinterfragen. Von den Besucher*innen werden keine tänzerischen Vorkenntnisse, sondern lediglich Neugier und Offenheit erwartet, sich auf das Medium Tanz und die Arbeit mit dem Körper einzulassen.
In Anbetracht der akuten Bedrohung unserer Gesellschaft durch Klimawandel und Krisen widmet Jenny Beyer DAS OFFENEN STUDIO der Suche nach körperlichen Praktiken zu Solidarität, Umgang mit Zeit, Wut und der Begegnung mit dem Anderen.
KÜNSTLERISCHES TEAM
Jenny Beyer, Christina Ciupke, Igor Dobricic, Jetzmann, Anne Kersting, Chris Leuenberger, Zwoisy Maers-Clarke, Helena Ratka, Ricardo Rubio, Robert Steijn, Stückliesel u.a.
DAS OFFENE STUDIO ist eine Produktion von Jenny Beyer, gefördert durch die Behörde für Kultur und Medien Hamburg, koproduziert von Kampnagel Hamburg, in Kooperation mit K3 | Tanzplan Hamburg, Galerie im Marstall Ahrensburg und Ma CODE/Frankfurt a.M.
DAS OFFENE STUDIO impressions #1 from jenny beyer on Vimeo.