REVENANTS | URSINA TOSSI

Klimakrise, Pandemie, die Bedrohung von Rechts, die Spaltung der Gesellschaft und die Zerstörung unserer materiellen Lebensbedingungen – all das, was bisher hauptsächlich im Globalen Süden oder in der Vergangenheit verortet wurde, findet plötzlich hier – bei uns statt. Wir bewegen uns auf schwankenden Böden, die Zeit gerät aus den Fugen. Was virtuell war, wird virulent, was Erzählung war, wird Realität. Wie steht es mit der Verantwortung für das, was geschieht und geschah? Es gibt keine lineare Geschichte mehr, es gibt nur unzählige Geschichten oder keine. Wir sind umgeben von Widergänger*innen und Unsichtbaren, Vergessenen, Untoten und Antiheld*innen, die in keiner Chronik auftauchen, denn die Geschichte erzählen die Sieger*innen. In REVENANTS widmet sich die Hamburger Choreografin Ursina Tossi den Gespenstern der Geschichte(n), die eine Politik der Emanzipation und Kritik beflügeln. Sie kommen aus der Zukunft, um die Vergangenheit zu ändern. Sechs Tänzerinnen wecken die Gespenster aus Geschichte(n) und (Pop)Kultur. Sie finden neue feministische Erzählungen für deren Konflikte mit dem Patriarchat und den kapitalistischen Macht-Verhältnissen und suchen nach Formen der Rückkehr vergessener Ereignisse im poetisch gruseligen Sinn eines Fluchs, den sie kritisch, aktuell, elektrisierend, schauerlich aber auch erotisch-humorvoll vertanzen. REVENANTS reflektiert den Prozess des Archivierens als körperlichen-, lebendigen Erinnerungsprozess, der sich mal wie ein Traum, mal wie ein Trip anfühlt. Die Bühne wird zum Hades, zur mise en scene eines SciFi, zur pulsierenden Gebärmutter und zur Raumkapsel.

TEASER premiere coming soon from Ursina Tossi on Vimeo.

TERMINE
09.12.2020 20:30 Uhr [HH-Online Premiere] Kampnagel
Livestream unter: https://www.youtube.com/watch?v=n38ZIOQ8G98&feature=emb_title

Die Live-Termine auf Kampnagel und in der Tanzfaktur Köln werden auf 2021 verschoben.
Weitere geplante Termine: Frühjahr 2021 Ballhaus Ost Berlin und Hoch-X München

Ursina Tossi verbindet Tanz-, Medien- und politische Themen mit intensiver Körperlichkeit. Ihre Arbeit speist sich aus Popkultur, Mythologie, fiktiven und historischen Quellen und hinterfragt Konzepte von Geschlecht, Spezies, Technologie und Körper. „Excessive Showing -You can only dismantle the master’s house with the monster’s tools!“ ist der Titel einer Reihe von Choreographien, künstlerischen Formaten und Arbeitsweisen, die sich mit Monströsität und deren radikalem Transformationspotenzial aus feministischer Perspektive befassen. Sie studierte Philosophie und Tanz in Mannheim und Ludwigs- hafen und absolvierte den Master of Choreographie am ArtEZ Arnhem. Sie erhielt den Preis: Promising Talent 2019 vom tanz Magazin. Seit 2017 mit BARE BODIES wird sie von Kampnagel Hamburg und seit 2018 mit BLUE MOON von der TanzFaktur Köln koprodu- ziert. 2019 entstand WITCHES. Mit dem neuen Format #WILD_ARCHIVE bewegt sie sich an der Schnittstelle von Tanz/Theater und Museum. Sie unterrichtet choreographische Praktiken an Unis und Hochschulen und macht Audio Descriptionen.

TEAM
Choreographie, Künstlerische Leitung & Tanz: Ursina Tossi
Dramaturgie: Matthias Quabbe
Co-Choreographie & Tanz: Rachell Bo Clark, Julia B. Laperrière, Amanda Romero Canepa, Leah Marojevic
Sound: Johannes Miethke
Bühne: Hanna Lenz
Video: Friederike Höppner
Kostüme: Nina Divitschek
Licht: Ricarda Schnoor
Künstlerische Assistenz: Sina Rundel
Assistenz Kostüm: Nina Krainer 
Künstlerische Produktion, Co-Konzeption & Presse: Stückliesel
Fotografie: Alexandra Polina 
Praktikantin: Rose Marie Lindstroem

REVENANTS ist eine Produktion von Ursina Tossi in Koproduktion mit Kampnagel Hamburg und TanzFaktur Köln. In Kooperation mit Ballhaus Ost Berlin, MARKK Hamburg. Mit freundlicher Unterstützung durch K3 – Zentrum für Choreographie Hamburg.

Gefördert durch:
im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Freie und Hansestadt Hamburg – Behörde für Kultur und Medien, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, Stadt Köln und Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

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